Aktuelles aus Posching und von der Donau

Sommerlicher Blick von Mariaposching zu den Vorbergen des Bayerischen Waldes. Im Vordergrund die alte Poschinger Pappelallee (die letzten Baumriesen wurden 2017 gefällt) dahinter Hundldorf. Die Berge von Links: Hirschenstein, Knogel, Rauher Kulm, Vogelsang, Butzen, Geißriegel, Einödriegel, Dreitannenriegel.

 

Süddeutsche Zeitung, Bayernteil

29.02.17 Anwohner beharren auf Seilfähre

Mariaposching – Der Streit um die Donaufähre zwischen Maria- (Landkreis Straubing-Bogen) und Stephansposching (Landkreis Deggendorf) erhitzt weiter die Gemüter. Auch nach dem einstimmigen Beschluss des Kreistags Straubing-Bogen zur Anschaffung einer Motorfähre wollen deren Gegner nicht aufgeben. Ursprünglich sollte nach der Havarie der alten Gierseilfähre im April 2016 erneut eine Seilfähre gekauft werden. Basierend auf den Empfehlungen eines Planungsbüros war Ende März aber die Entscheidung zugunsten der Motorfähre gefallen. Nur eine Fähre, die den Anforderungen einer „schwimmenden Kreisstraße“ entspreche, erhalte eine staatliche Förderung, lautete ein gewichtiger Grund für den Beschluss.
Bei einigen Anwohnern, etwa 3500 Unterzeichnern einer Unterschriftenliste pro Gierseilfähre und dem Bund Naturschutz (BN) Deggendorf sorgte diese Entscheidung für Unmut. In der Folge war es nach dem Kreistagsbeschluss zu einem öffentlichen Schlagabtausch zwischen BN und Landratsamt gekommen. Der BN hatte vom Landratsamt die Nutzung vorliegender „innovativer Ideen“ für eine Gierseilfähre gefordert und dem Amt vorgeworfen, während der Planungsphase nicht mit gänzlich offenen Karten gespielt zu haben. Das Amt machte daraufhin deutlich, dass die Vorwürfe des BN „jeglicher Grundlage entbehren“ würden und „alle Argumente abgewogen und auch beraten“ worden seien – jene für und jene gegen eine Seil- oder Motorfähre. Ein Kompromiss ist die Folge der öffentlichen Auseinandersetzung und eines Schriftwechsels zwischen Landrat Josef Laumer und dem Vorsitzenden des BN, Georg Kestel: Der Ausschreibungstext für die Motorfähre enthält den Zusatz „Nebenangebote sind zulässig“. Aus dem Landratsamt heißt es dazu, der Zusatz sei zwar generell keine Pflicht, werde aber „grundsätzlich bei jeder Ausschreibung der Tiefbauverwaltung verwendet“.
Die Gegner der Motorfähre aber schöpfen daraus Hoffnung. Zusammen mit einer Werft und einem Seilspezialisten wollen sie ein „technisch gleichwertiges Angebot“ für ein Gierseilsystem entwickeln. „Man darf sich nicht immer mit dem zufrieden geben, was man vorgesetzt bekommt“, sagt Sabine Pfeiffer, Anwohnerin und Initiatorin der Unterschriftenliste. Sie fürchtet vor allem zwei Dinge: die konstante Lärmbelästigung durch eine motorbetriebene Fähre und, dass die neue hohe Nutzlast von 20 Tonnen künftig viele Lastwagen nutzen könnten. „Dann haben wir täglich Lastwagen im Dorf, die an einer Straße ohne Gehsteig direkt an der Zufahrt zur Schule vorbei müssen“, sagt sie. Auch aus ökologischer Sicht sei die Anschaffung einer Motorfähre nicht nachvollziehbar.kasc

 

06.05.17 Posse um die Poschinger Fähre

Leserbrief auf den Bericht in der Süddeutschen Zeitung vom 27.4.17

Die Redaktion der Fernsehsendung „Quer“, die über die Vorgeschichte der Posse um die Fähre nichts wusste, brachten es auf den Punkt: Welchen Sinn macht eine Fähre die 99 Personen fasst, wenn im langjährigen Schnitt pro Tag nur 60 Fahrgäste übersetzen wollen? Tatsächlich geht es um die Krankheit unserer Zeit, wie überbordende Vorschriften und irre Förderungsregeln letztlich auch die Politik entmachten und damit kommunale Demokratie torpedieren. Mein Eindruck: Einer darf auf keinen Fall gewinnen, auch wenn er fast viertausendköpfig auftritt: der Bürger!

Würde Vernunft regieren, dann wäre eine dem Bedarf entsprechende neue Fähre mit der Kapazität der Alten beschlossen und gewichtsmäßig an die vorhandene Seilanlage angepasst worden. (Die alte Fähre war 19 Tonnen schwer und für 12 Tonnen Nutzlast zugelassen, die geplante Motorfähre wird 54 Tonnen schwer und soll 20 Tonnen transportieren.) Doch wir brauchen nur eine Fähre, die wie bisher ein paar PKWs und Radler übersetzt, dafür riecht die frühere Kapazität vollends aus. Doch Zuschüsse vom Staat gäbe es erst ab 20 Tonnen Nutzlast, behauptet der Deggendorfer Landrat Christian Bernreiter und da spielen dann auch zwei einstimmige Kreistagsbeschlüsse in Straubing-Bogen pro Seilfähre keine Rolle. Ich denke, man will an übergeordneter Stelle einfach keine Seilfähre mehr, die schon bei der Debatte um den Donauausbau immer ein Streitpunkt war. Nun tat man, was man schon immer wollte und schreckte dabei vor keinen Tricks zurück. Wie man mit einem Ferngutachten der alten Fähre den Garaus machte und wie man eine so schwere Motorfähre bei den in Posching um mehrere Meter schwankenden Wasserständen überhaupt betreiben will, wären eigene Themen.

Ohne die lautlose Poschinger Seilfähre wird Niederbayern wieder ein Stück ärmer. Maria Theresia braucht keine Pandurenhorden mehr zu schicken, die unserer Heimat zerstören, wir kriegen das heute alleine hin.

 

Fernsehbeitrag vom Jahrestag des Fährunglücks, BRAbendschau 19.4.17
http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/abendschau-der-sueden/donau-faeuhre-mariaposching-stephansposching-100.html#&time=

 

 

Plattlinger Zeitung

08.04.2017 Gibt es Alternativen zur Motorfähre?

Fähre: Bund Naturschutz fordert offene Ausschreibung und hofft auf innovative Lösungen


Stephansposching. Trotz der Entscheidung für den Bau einer freifahrenden Motorfähre des Kreistages Straubing-Bogen ist die Diskussion um die künftige Verbindung der beiden Landkreise nicht beendet. Georg Kestel, Vorsitzender der Bund Naturschutz-Kreisgruppe Deggendorf, lässt nicht locker. Zwei Unternehmer hätten ihn zuletzt kontaktiert und alternative Pläne in der Schublade − für den Bau einer Gierseilfähre: NTT-Geschäftsführer Willi Neuhaus und der Kelheimer Schifffahrtsunternehmer Andreas Schweiger.

Kestel zufolge übergab die Ritzdorf-Werft aus Remagen gemeinsam mit dem Maschinenbaumeister Günter Müller aus dem Spessart im Mai 2016 einen Konstruktionsentwurf für eine Gierseilfähre an den Landkreis Straubing-Bogen. Im Netto-Richtpreis von rund 375000 Euro waren "die nötigen Leck- und Stabilitätsberechnungen für die Zulassung, die Sicherheitsausrüstung und den Transport" enthalten.
Reicht ein Motormit nur zehn kW?"Außerdem sollte ein Querstrahlruder mit Propeller (diesel-elektrischer Bauart, Anmerkung der Redaktion) mit zehn kW Leistung eingebaut werden, um auch bei schlechteren Bedingungen noch fahren zu können", erzählt Kestel von den Telefonaten. Die Fähre sei wie die zuletzt vorgestellte Motorfähre für eine Traglast von 20 Tonnen ausgelegt – und erfülle damit auch die Bedingungen für die schwimmende Kreisstraße. Diese Seilfähre könnte also ebenfalls vom Freistaat Bayern gefördert werden, schätzt Kestel die Situation ein.

Die Werft ging zunächst davon aus, dass für ihre Konstruktion die bestehende Seilanlage weiter genutzt werden kann. Doch auch bei einer neuen Konstruktion wäre das Gesamtpaket aus Fähre und Seilanlage für rund 400000 Euro immer noch um 250000 Euro günstiger als die beschlossene Motorfähre, rechnet Kestel vor. Er wundert sich, warum der Landkreis diesen Plan nicht weiterverfolgt habe.

Die frei fahrende Motorfähre wird nach Schweigers Einschätzung einen "Fährjungen" als ein ständiges zweites Besatzungsmitglied an Bord brauchen, wodurch die Betriebskosten deutlich steigen würden – der Lankreis Straubing-Bogen sagte zuletzt, dass ein Fährmann alleine die Motorfähre bedienen könne. Neben dem Treibstoffverbrauch würden auch die Wartungs- und Ölwechselarbeiten zu Buche schlagen, führt Kestel aus.

Zur Seilanlage: Das Unternehmen NTT habe bereits seine Expertise angeboten. Neuhaus’ Unternehmen habe mit der Donaufähre in Matting und mit einem weiteren Projekt am Inn vor nur wenigen Jahren schon einmal genau diese Diskussionen durchgestanden. Auch an diesen Standorten seien eine "schwache Strömung" und "ungünstiger Ostwind" vorhanden. Besonderes Interesse weckte der Unternehmer bei Kestel mit dem Hinweis auf die Chancen einer Seilvorspannung und des Einsatzes neuer synthetischer Seilmaterialien, die in Bezug auf Eigengewicht und Dimensionierung erheblich günstiger seien.
Idee: Katamaran auf der Donau "Außerdem wurde von Neuhaus die Möglichkeit ins Spiel gebracht, im Notfall den natürlichen Fährantrieb durch die Strömung wie bei einer Seilbahn mit einem Zugseil am Laufwagen zu unterstützen", berichtet Kestel. Der Wirkungsgrad dieses Antriebs sei erheblich höher als bei einem Propeller im Wasser. "Und der Hilfsantrieb könnte als Elektromotor stationär an Land aufgebaut werden", sagt der BN-Chef. Als weitere Idee führt er den Bau eines Katamarans an. Das Schiff hätte zwar etwas mehr Tiefgang, die Strömung lasse sich damit aber zweifach und damit deutlich besser nutzen.

Diese Vorschläge fanden jedoch den Weg nicht an die Öffentlichkeit. "Ich bin aus allen Wolken gefallen, als ich von dem Angebot und den Ideen zur Seiltechnik erfahren habe", sagt Sabine Pfeiffer, die in Mariaposching die Unterschriftensammlung für die Gierseilfähre maßgeblich mitorganisiert hat. "Wir fragen uns jetzt schon sehr deutlich, ob die Entscheidung für die Motorfähre wirklich auf der Grundlage von belastbaren und vollständigen Fakten getroffen wurde. Eigentlich müsste die Ausschreibung für die Motorfähre gestoppt und stattdessen die vorliegenden Ideen umgesetzt werden", fordert die Mariaposchingerin.

Kestel ergänzt: "Auf jeden Fall hat man den Eindruck, dass das große Potenzial von Ideen pro Seilfähre mit der bisherigen Planung weder ausgelotet und erst recht nicht ausgenutzt worden ist." Auch die Möglichkeiten zur Strömungsoptimierung auf der Mariaposchinger Seite sind ihm zufolge ausgeblendet worden. "Wenn nicht ohnehin das ganze Verfahren neu aufgesetzt wird, muss zumindest die Ausschreibung für technische Alternativangebote geöffnet werden", fordert der Deggendorfer BN-Chef, der doch noch auf einen Wettbewerb innovativer Ideen und auch auf entsprechende Angebote für eine günstigere Gierseilfähre hofft.

Tipp: BR Zwischen Spessart und Karwendel

Zu Besuch bei den Richters in Wischlburg (Anfangs am Fähranleger)

 

30.3.2017 Die BR-Sendung "Quer" hat sich der Problematik angenommen. Sie brachte den Irrwitz der Entscheidung, eine Fähre für 99 Personen anzuschaffen, die am Tag nur 60 Leute im Schnitt bisher benutzten, gut auf den Punkt und zeigt auf, dass Bürokratie und Subventionsscharaderie hierzulande regieren. Schade, dass die ganze Hinterfotzigkeit der Politik und das absichtliche Austrickserei der Bevölkerung leider nicht thematisiert wurden, denn was hier ablief, hat alle Zutaten einer Politposse. Wußten Sie schon, dass jenes vernichtende Gutachten der "Linzer Werft", das alle Hoffnung auf Wiederherstellung zerstörte, ein Ferngutachten war? Und nach welchen Unterlagen wurde entschieden? Gewiss nach den Angaben jenes Gutachters, der im TÜV-Bericht die alte Fähre erst für reparabel erklärte und dann - gewiss nicht ohne politischen Auftrag - erst die alte Seilfähre schlecht redete und dann die Kosten für eine neue Seilfähre mit Hilfe "neuer Vorschriften" ins Astronomische trieb und eine Motorfähre als das kostengünstigere Übel darzustellen hatte. Wie weit die zukünftigen Betriebskosten oder auch nur die Begleitkosten für  den Umbau der Fähranleger berücksichtigt wurden und mit welchen Ausfallzeiten bei Hoch und Niedrigwasser zukünftig zu rechnen ist, darüber wurde nichts bekannt. Die Kreisräte haben zumindest in der öffentlichen Sitzung nicht nachgefragt und - wie hierzulande üblich - brav die Hände für ein einheitliches Abstimmungsergebnis gehoben.

Hier der Link für den 4 Minutenbeitrag: http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/quer/170330-quer-faehre-100.html#

 

27.3.17 Tonnenschweres Geschenk/ Glosse im Bayernteil der SZ zur heutigen dritten (!!!) Abstimmung des Kreistages über die zukünftige Fähre

15.3.17 Berichte über das Votum des Kreisausschusses für eine Motorfähre     

Plattlinger Zeitung  "Kniefall vor den Fakten"

Süddeutsche Zeitung "Neue Motorfähre über die Donau"

Leserbrief dazu

15.3.17 Nötige Fragen noch stellen

Leserbrief von H. Geiss zu den Presseberichten zur Motorfähre

Das Bild vom Hasen und dem Igel, das Bürgermeister Waas in der Kreisausschusssitzung bemühte, beschreibt die Sache sehr treffend. Die bisher genannten Zahlen scheinen zudem nach Belieben veränderbar, war neulich noch von 1,5 Millionen für eine Motorfähre zu lesen, sind es jetzt „nur“ noch 1,1 Millionen. War für die alte Fähre der Wind am Poschinger Donaubogen 89 Jahre lang nie ein Problem, machen nun „widrige Windverhältnisse“, 160 KW-Motoren nötig. War die alte Fähre mit ihren 12 Tonnen Traglast sehr wohl als „schwimmende Kreisstraße“ von der Regierung akzeptiert, wird bei einer neuen Seilfähre mit einer vergleichbaren Traglast der Entzug der Förderfähigkeit an die Wand gemalt. Völlig unbegreiflich ist, dass kein Kreisrat die Notwendigkeit einer 20 Tonnenfähre überhaupt hinterfragt, oder gibt es Bedarfsuntersuchungen? Auch die Folgekosten, die sich aus dem Betrieb einer Motorfähre ergeben, wurden nicht thematisiert. Ich habe bislang noch kein Wort darüber gelesen, wie zukünftig eine voll beladene 74 Tonnen schwere Motorfähre mit annähernd einem Meter Tiefgang bei Niedrigwasser betrieben werden kann. Sobald die Zufahrtsrampe überflutet ist, wird die schwere Fähre passen müssen, denn das flache Ufer wird sie nicht anfahren können. Den Betrieb der geplanten Motorfähre kann ich mir nur bei Mittelwasser vorstellen. Zunehmend trockene Sommer und die 150 Millionen Kubikmeter Wasser, die von der Donau für den Betrieb des Main-Donaukanals jährlich abgezwackt werden, sorgen für lange Niedrigwasserzeiten. Was sagt das Wasserwirtschaftsamt zu den nötigen Uferausbaggerungen und einer Erhöhung der Fährzufahrt? Noch hat der Kreistag bei seiner finalen Abstimmung die Chance, die nötigen Fragen zu stellen. Tut er das nicht, werden das im Falle einer Fehlinvestition vielleicht die Finanzaufsichtsstellen, der Bund der Steuerzahler und die Medien tun.

Interessante Stellungsnahme des Bund Naturschutz zur Poschinger Fähre.
https://deggendorf.bund-naturschutz.de/index.php?id=18443

 

4.3.17 Beantwortung des von Frau Bürgermeistein Staudinger in ihrem Leserbrief von mir geforderten "Faktenchecks" in der Bogener Zeitung

 

Liebe Frau Staudinger,

wir haben seinerzeit bei der Unterschriftensammlung gegen die von Landrat Bernreiter angestrengte Winterpause des Fährverkehrs gut zusammengearbeitet und haben uns auch nach der 1. Abstimmung des Straubinger Kreistags im Juni letzten Jahres für eine Seilfähre gemeinsam gefreut. Ich habe immer noch ihr weises Wort von der „Erhaltung des Kulturgutes Gierseilfähre“ im Ohr. Auch Landrat Laumer wirkte über das einstimmige Ergebnis der Abstimmung richtiggehend glücklich. Zwei Monate später hat sich dann alles geändert und wir rätseln in unserer Hilflosigkeit laut über die möglichen Hintergründe. Doch zu ihren drei Fragen. Ein Nachbar hat beim Schifffahrtsamt in Mainz um Antwort auf verschiedene Fragen zur Fähre ersucht. Im Antwortschreiben heißt es, dass für die alte Fähre die neuen Regeln für die Zulassung einer Seilfähre wegen Besitzstandswahrung noch nicht gelten. Interessantes wörtliches Zitat: „Ist jedoch der einzige Zweck, eine romantische Verbindung auf einem Fahrradweg herzustellen, sind diese Punkte (die neuen Vorschriften) natürlich zweitrangig.“  Den TÜV-Bericht, der nur drei Tage nach dem Unglück erstellt wurde und ihnen nicht bekannt ist, können Sie gewiss im Landratsamt Straubing-Bogen einsehen. Auch Niederwinklings Bürgermeister Ludwig Waas hat das getan und danach im Kreistag bei der zweiten Abstimmung den Gutachter zur Rede gestellt, warum er einmal so und einmal so sage. Zu den von mir geschätzten Reparaturkosten für die alte Fähre: Die verrosteten Spanten sind normaler Verschleiß, sie wurden schon immer in regelmäßigen Abständen ersetzt. Viele der Arbeiten wurden von qualifizierten Personal des  Bauhofs durchgeführt, auch einer der Fährleute ist Ingenieur und Spezialist für Schweißarbeiten, einer ist Zimmermann, der leicht die Beplankung erneuern kann. Dem Landkreis habe ich auch schon im letzten Frühjahr mitgeteilt, dass einige Dorfbewohnern kostenlose Mithilfe angeboten haben. Die Ablastung um 50 Prozent, wie sie Gutachter Urmann anregte, würde die alte Fähre wohl zu hundert Prozent sicher machen. Soweit ich in Gesprächen mitbekommen habe, wurde die Wandstärke des Fährgefässes gemessen und ist beinah durchgehend doppelt so stark wie vom Gesetzgeber gefordert.

28.02.17 Neuer Akt der Posse um die PoschingerFähre

Leserbrief an Plattlinger Zeitung und Straubinger Tagblatt zum Thema Fähre zumPressebericht

Der Faschingsdienstag passt zu diesem neuen Akt der Posse um die Poschinger
Fähre. Die von Landrat Bernreiter vorgetragenen "neuen" Argumente, waren
allesamt schon vor den Kreistagsbeschlüssen in Straubing und Deggendorf
bekannt. Den 3500 Bürgern, die sich für eine Seilfähre aussprachen, müsste
man wohl zeigen, dass man sie ernst nimmt. Doch mit dem Fasching ist auch
der Spaß vorbei. Ich fasse den bisherigen "Theaterverlauf" zusammen: Landrat
Bernreiter stellte im November 2015 den Sinn des Fährbetriebs in Frage und
es wurde eine längere Fahrpause im Winter beschlossen. Am 19.April 2016 sank
die Fähre wegen eines Beladungsfehlers. Der TÜV-Gutachter findet keine
technischen Ursachen und gibt grünes Licht die Fähre wieder herzurichten,
nach einer Ablastung und Prüfung könne sie schon für die Sommersaison wieder
eingesetzt werden. Die Landkreise wollen aber eine neue Fähre, die vom
Bergeunternehmer auch für etwa 150 000 Euro in Aussicht gestellt wurde.
Dann brachte der Gutachter eine gebrauchte Motorfähre ins Spiel und begann
Gründe gegen die alte Fähre vorzutragen, obwohl sie noch eine
Betriebserlaubnis bis 2030 hatte und die Reparatur, nach Schätzungen von
Praktikern, keine 10000 Euro gekostet hätte. Das später nachgeschobene
Gutachten der Linzer Werft wurde von Freunden und Kennern der alten Fähre in
Frage gestellt, denn der Fachmann hatte es nicht einmal für nötig gefunden
bei seiner Inspektion das algige Wasser im Fährgefäß abzupumpen.
Nun jährt sich bald der Untergang und auch ein weiteres Jahr soll es keine
Fähre geben. Verzögert man die Sache absichtlich, bis die Fährverbindung nur
noch eine schöne Erinnerung ist? Oder befolgt man eine Order von höherer
Stelle, die alle Seilfähren beseitigen will, entweder weil man noch immer
Staustufen im Hinterkopf hat oder die RMD und das Schifffahrtsamt in
Seilfähren grundsätzlich eine Behinderung ihrer Interessen sehen? Das
Argument, dass sich die Strömung vermindern soll, durch den Donauausbau und
dadurch eine Motorfähre nötig würde, widerspricht der Ankündigung beim
Anhörungsverfahren, dass die bestehenden Buhnen sogar abgesenkt und mit
Durchlässen versehen werden sollen.
Ich warne die Verantwortlichen nochmals, sich auf eine Motorfähre
einzulassen, denn diese braucht einen annähernd stabilen Wasserpegel. Ihr
viel größerer Tiefgang und die bei uns normalen gewaltigen
Wasserstandsschwankungen gehen einfach nicht zusammen. Auch die dann nötige
ständige Doppelbesetzung von Fährleuten und die erforderlichen
Qualifikationen für die Bedienung eines freifahrenden Schiffes, wird schwer
zu erfüllen sein. Deshalb fordere ich ein weiteres Mal: Richtet die alte
Fähre wieder her, den für "Nostalgiefähren" gelten ganz andere Vorschriften,
wie uns das Schifffahrtsamt in Mainz mitgeteilt hat.

22.2.17 Mariaposchinger Angste

Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht „Unzufrieden mit der Zeitschiene" vom 14.2.17

Neben dem Bauverbot gibt es in Mariaposching noch ein viel drängenderes Problem, nämlich dass bei einem Hochwasser wie 2013 die ganze Gemeinde absaufen könnte, denn im Landkreis Deggendorf sind die letzten Schwachstellen am Deich praktisch geschlossen. Und da uns die Dammbrüche donauabwärts seinerzeit vermutlich gerettet haben, machen sich viele Poschinger Sorgen, die alles andere als unbegründet sind. Das Wort von der „Sollbruchstelle Mariaposching“, in der ja - mit Waltendorf - keine 2000 Einwohner leben und wo bereits alle Öltanks beseitigt oder gesichert sind, ist eine sehr realistische Befürchtung. Bei uns soll es noch ein Jahr dauern, bis überhaupt einmal angefangen wird, aber auch nur, wenn alles reibungslos läuft und niemand klagt. Bei unserer Sammeleinwendung, der sich die meisten Dorfbewohner anschlossen, haben wir seinerzeit auch die Trennung von Hochwasserschutz und Donauausbau gefordert, denn diese Koppelung hat den Hochwasserschutz Jahrzehnte lange verzögert. Als ich letztes Jahr im Namen der Einwender unsere Befürchtungen auch mündlich beim Anhörungsverfahren vorgetragen habe, gab es von den Vertretern der Fachstellen nur Beschwichtigungen (und bis heute kein Protokoll!) Ich will deshalb nochmals darauf hinweisen, dass etwa zehn Kilometer unseres alten HW30-Deichs keine Innendichtung haben und bei Überlaufen zerfallen würden, wie der frühere Minister Marcel Huber es in Niederaltteich einmal beschrieben hat. Ich fordere auch nochmal, dass beim Bau des neuen Deiches die alte Deichlinie solange stehen bleibt, bis der zurückversetzte Neue seine Aufgabe übernehmen kann. Also kein stückchenweises Abtragen und sofortige Wiederverwendung des Materials und auch kein provisorischer Querdamm, weil der im Katastrophenfall eine weitere Schwachstelle wäre. Es sollte reichen, dass der bereits neu errichtete HW100-Damm am Sulzbach einmal wie eine Staumauer wirken könnte.      

Wir haben die letzten Jahre Glück gehabt, dass es zu keinem neuerlichen Hochwasser kam. Die verantwortlichen Behörden werden sich im Katastrophenfall weder mit Glück noch mit Pech herausreden können.

 

23.11.16 Süddeutsche Zeitung "Fährmann hol über"

 

Bayerisches Fernsehen Abendschau am 17.11.16

Seil oder Motor, TV-Beitrag zum Thema Poschinger Fähre

 

14.11.16 Kulturgut

Leserbrief an PNP zum Bericht vom 28.10.16 im Bayernteil  "Marode, verrostet, nicht mehr tragfähig", neue Version, am 14.11.16 in PNP veröffentlicht

"Es tut weh, wenn die Poschinger Seilfähre, die 89 Jahre lang unzählige Menschen und Fahrzeuge sicher über die Donau setzte, so schlechtgeredet wird. Zur Erinnerung: Die Fähre ist nicht wegen technischer Mängel gesunken, der Gutachter der Schifffahrtsbehörde hat ihr ein gutes Zeugnis ausgestellt. Reklamiert wurde die durch die Bergung beschädigte Ruderanlage und rostige Spanten, letztere mussten schon immer erneuert werden, weil sie durch das Tausalz im Winter regelmäßig korridieren. Diese Reparaturen waren nie ein Problem. Die vom TÜV angeregte Ablastung um etwa ein Drittel auf acht Tonnen hätte ein zusätzliches Sicherheitspolster geschaffen. Die Seilanlage ist zudem erst vier Jahre alt und die Fähre hat eine Betriebsgenehmigung bis 2030. Unsere ,Franziska‘, so wurde die Fähre einmal getauft, ist eine niederbayerische Kostbarkeit und ein Kulturgut mit einer uralten Technik, wie sie moderner nicht sein kann, denn sie wird alleine durch die Strömung angetrieben. Erfahrene Praktiker und mittlerweile etwa 2000 Anwohner haben sich für eine Seilfähre und gegen eine Motorfähre ausgesprochen, übrigens in ersten Beschlüssen auch alle Kreistage und Gemeinden. Und doch versucht man nun, den Anwohnern eine 40-Tonnen-Motorleihfähre aufs Auge zu drücken, die lärmt und stinkt und eine ganz andere Art von Verkehr anlocken würde, so sie überhaupt bei Niedrigwasser fahren kann, denn eine Motorfähre braucht einen möglichst gleichbleibenden Wasserstand und der Donaupegel bei Posching schwankt um mehrere Meter. Für die ,Franziska‘ kein Problem, die kann auch am Strand anlegen. Man kann nur hoffen, dass die politisch Verantwortlichen nichts übers Knie brechen, was wir alle bereuen würden."

 

Leserbrief an PNP zum Bericht vom 28.10.16 im Bayernteil  "Marode, verrostet, nicht mehr tragfähig"

28.10.16 Alte Fähre nicht schlechtreden! (wurde trotz Nachhaken nicht veröffentlicht).

Es tut weh, wenn die Poschinger Fähre, die 89 Jahre unzählige Menschen und Fahrzeuge sicher über die Donau setzte, so schlecht geredet wird. Nein, tragfähig ist die Gierseilfähre, die 1927 „Franziska“ getauft worden war gegenwärtig nicht mehr, nachdem sie durch Regenwasser mehr einer Fischzuchtanlage gleicht. Ob der Linzer Gutachter zum Prüfen der Spanten eine Taucherbrille dabei hatte? Abgepumpt hat er das veralgte Wasser jedenfalls nicht. Es sollte schon einmal betont werden, dass die alte Fähre nicht aus technischen Gründen gesunken ist. So war es nach der TÜV-Untersuchung in der Presse zu lesen und und dem Fährgefäß wurde ein gutes Zeugnis ausgestellt. Reklamiert wurde die durch die Bergung beschädigte Ruderanlage und rostige Spanten, letztere mußten in gewissen Intervallen schon immer erneuert werden, weil sie durch das Tausalz im Winter regelmäßig korridieren. Diese Reparaturen waren nie ein Problem. Wäre es anders, hätte der Gutachter der Schifffahrtsbehörde auch kein grünes Licht gegeben. Die von ihm angeregte Ablastung um etwa ein Drittel auf 8 Tonnen hätte ein zusätzliches Sicherheitsspolster geschaffen.  Die Seilanlage ist zudem auch erst vier Jahre alt und die Fähre hat eine Betriebsgenehmigung bzw. Bestandsschutz bis 2030.  Gewiss wollen die Verantwortlichen mit einer Neuanschaffung das Beste, doch das fährlose letzte halbe Jahr hat gezeigt, dass die Zulassung einer neuen Fähre durch kaum erfüllbare neue Vorschriften erschwert wird, von den Kosten gar nicht zu reden. Viele Anwohner und Praktiker vor Ort haben sich deswegen für die Wiedereinsetzung der "Franziska" ausgesprochen, auch aus der Sorge, dass der gegenwärtige "nasse Limes" zwischen den beiden Poschings leicht ein Dauerzustand werden könnte.

 

10.11.16 Neuer Trick?

Leserbrief Plattlinger Zeitung zum Bericht von heute "Gemietete Fähre als Übergangslösung"

 

„Nachtigall, ik hör dir trappsen!“, würde der Berliner sagen, zum neuesten Kapitel um unsere Fährverbindung. Bei dem nun angekündigten Dreh mit einer Leihfähre zeigt sich wieder einmal Lehrstückhaft, wieviel Gewicht die Politik der Meinung ihrer Bürger beimisst, die immerhin etwa 2000 Unterschriften für eine Seilfähre übergeben haben. Motto: "Menschen sind Gewohnheitstiere, wir werden sie mit einer Motorfähre überzeugen, nach einem Jahr haben sie sich daran gewöhnt, falls nicht, ist ihr Widerstand auf jeden Fall gespalten. In einem Jahr werden wir die hohen Kosten für eine neue Seilfähre ins Feld führen, technische Probleme und irgendwelchen neuen Paragrafen oder den Gleichmut, der bis dahin vielleicht bequemer gewordenen Fährleute." So wird es vermutlich kommen, falls – ja falls ein Jahr lang gute Wasserstände herrschen. Bei Niedrigwasser, wenn die Motorfähre wochen- und monatelang still stehen wird, werden der Politik dann schon irgendwelche anderen Ausflüchte einfallen. Die Entwicklung seit letzten April nimmt langsam die Eigenschaften einer Posse an. Obwohl die Fähre nicht wegen technischer Mängel gesunken ist und der TÜV der Wiedereinsetzung, nach Reparatur zugestimmt hat, Anwohner dies auch schon im Frühjahr forderten und ihre kostenlose Hilfe anboten, die Wiederinbetriebnahme vermutlich keine Zehntausend Euro gekostet hätte, werden die Leute mit einer neuen Seilfähre vertröstet, die aber dann aus vielerlei Gründen nur Baldrian für die Wähler zu sein scheint. Für die Dorfbewohner der beiden Poschings, würde der Einsatz einer 40 Tonnenfähre zudem eine ganz andere Art von Verkehr bringen. Bislang war die Fährverbindung für den lokalen Verkehr, die größere Tragfähigkeit würde aber den Fernverkehr anlocken, etwa bei Staus auf der A 3, und dieser Verkehr würde voll durch die Dörfer laufen.

Nach der neuen Entwicklung ist mein Vertrauen in die Lokalpolitik ziemlich erschüttert Ich verwette mittlerweile meinen Nachtisch, dass da ganz andere Interessen bedient werden, weil einige Unbelehrbare immer noch auf Staustufen hoffen („wenn der Seehofer einmal weg ist“) und man dafür keine Fähre anschaffen will, die Strömung braucht und nicht – wie eine Motorfähre - mit brakigem Staustufenwasser zufrieden ist.

 

20.10.16 Deggendorf Aktuell "lieber keine Fähre als eine Motorfähre" pdf-Datei

13.9.16 Alte Fähre wieder herrichten!

Leserbrief n Straubinger Tagblatt und Deggendorfer Zeitung zum Bericht vom 12.9.16 „Motorfähre wäre keine Alternative“(zwei leicht verschiedene Varianten)

Die Forderung unseres Gemeinderats zur schnellen Wiedereinsetzung des Fährverkehrs ist nur zu begrüßen. Auch über die schnellen und eindeutigen Kreistagsbeschlüsse zur Anschaffung einer Gierseilfähre habe ich mich sehr gefreut. Aus heutiger Sicht stellt sich aber die Frage, ob man sich im ersten Schock über das Unglück nicht zu rasch auf eine Neuanschaffung festgelegt hat. Die Meinung vieler Poschinger, die alte Fähre wieder herzurichten, hatte in den Wochen nach dem Unglück leider keine Chance. Die Stimmen wurden auch bald leiser, weil man sich der Hoffnung auf die schnelle Anschaffung einer neuen Fähre hingab und damit die Garantie für eine langfristige Fährverbindung verband.

Leider hat sich das „schnell“ als Irrtum herausgestellt. Die Behördenforderung nach einer neuen Hochseilanlage für eine neue, schwerere Fähre ließ die Kosten explodieren, während für unsere alte Fähre die Seilanlage weiter sicher wäre. Sie ist top in Schuss mit neuen Masten aus dem Jahr 2012 und neuwertigem Hochseil. Die Seilanlage hat sogar bei hohem Wasserstand den Strömungsdruck an der untergegangen Fähre mit der Ladung schadlos verkraftet, einen besseren Beweis für ihre Stabilität gibt es nicht.

Auch heute noch könnte die alte Fähre für wenig Geld wieder fahrtüchtig gemacht werden. Wir haben da einen wirklichen Schatz, den man nicht vorschnell aufs Abstellgleis schieben sollte. Diese Fähre ist unseren örtlichen Verhältnissen auf Grund von 89 Jahren Praxiserfahrung ideal angepasst worden, 40 cm Tiefgang sind unschlagbar, sei es bei Niedrigwasser oder beim Ansteuern der Hilfsanlegestellen bei Hochwasser und die Fähre hat, soweit ich weiß, auch eine Betriebsgenehmigung bis zum Jahr 2030.

Für die Sicherheit der Fähre ist ja wohl der zuständige TÜV verantwortlich und der hat klar - nach der Behebung überschaubarer Mängel - die alte Fähre als fahrtüchtig beurteilt, und - um ein hundertprozentiges Sicherheitspolster zu schaffen  - angeregt die zulässige erlaubte Transportlast um ein Drittel abzusenken. Diese Nutzlastabsenkung würde den Autoverkehr nicht tangieren, die seltenen Traktoren müßten dann halt einzeln übergesetzt werden. 

Mein Wunsch und der vieler Poschinger, Pendler u. Radtouristen auf beiden Seiten der Donau ist: die alte Fähre herrichten und wieder in Betrieb nehmen! Dann haben wir alle Zeit der Welt und können ohne Zeit- und Gelddruck einen solide Fährverbindung für die nächsten Jahrzehnte planen!

 

Wichtige Informationen aus der Gemeinderatssitzung von Mariaposching (entnommen der Gemeindehomepage):

11. August 2016
Referentenentwurf zum Hochwasserschutzgesetz II, der Verbleib der Fähre und der hohe Wassertand der Loh waren die beherrschenden Themen in der Poschinger Gemeinderatssitzung.

Mariaposching. Am Beginn der Augustsitzung informierte Bürgermeister Johann Tremmel den Gemeinderat über die erneute Auslegung der Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren „Hochwasserschutz und Donauausbau“, die eine mindestens halbjährige Verzögerung der Bauarbeiten mit sich bringt. Erforderlich wurde diese Maßnahme durch eine Neuberechnung der Grundwasserstände im Polder Sulzbach. Diese ergab, dass bei Hochwasser die Pegel des Grundwassers steigen werden, um das zu verhindern wird eine Drainageleitung an der Landseite des Deiches vom Schöpfwerk Waltendorf bis zum Schöpfwerk Mariaposching verlegt. Weitere Maßnahmen wie eine Erhöhung der Pumpleistungen der Schöpfwerke und eine Verlegung der Deichtrasse sind ebenfalls in den neuen Planunterlagen enthalten. Bürgermeister Johann Tremmel wies daraufhin, dass durch die erneute Verzögerung des Baubeginns der Hochwasserschutzeinrichtung auch die Bautätigkeiten in der Gemeinde erschwert bzw. unmöglich gemacht werden. Dann griff der Bürgermeister die Frage des Verbleibs der Fähre bzw. der Beschaffung einer neuen Fähre auf. Tremmel wies daraufhin, dass er bei Landrat Laumer die Aufnahme des Tagesordnungspunktes Ankauf einer Fähre im Kreistag beantragt hat. Deshalb wird am Dienstag 16.08. dieser Punkt besprochen. Der Poschinger Gemeinderat brachte nochmals die Dringlichkeit des Ankaufs einer Fähre zum Ausdruck, um die Verbindung zwischen Maria- und Stephansposching bzw. zwischen Landkreisen Straubing-Bogen und Deggendorf schnellstmöglich wieder herzustellen. Auch der Verbleib der historischen Fähre wurde besprochen, das Gremium war sich einig, dass die alte Fähe in der Gemeinde bleiben soll, da auch viele Gemeindebürger dies zum Ausdruck brachten. Dennoch sollte ein vernünftiges Nutzungskonzept für die Fähre vorliegen, zudem muss auch die Standortfrage geklärt werden. Bürgermeister Johann Tremmel und der Gemeinderat rufen deshalb die Bürgerinnen und Bürger zu einem Ideenwettbewerb auf, wie die historische Fähre genutzt werden soll. Bis Mitte Oktober können deshalb Vorschläge, in schriftlicher Form beim Bürgermeister oder in der VG-Schwarzach abgegeben werden. Sollten gute Ideen eingehen, könnte die Gemeinde die Übernahme der Fähre beim Landkreis beantragen. Dann trug Tremmel vor, dass in der KiTa St. Valentin derzeit Malerarbeiten durchgeführt werden, die bis zur Wiederaufnahme des Betriebes abgeschlossen sind. Der hohe Wasserstand der Loh führte anschließend zu hitzigen Diskussionen im Sitzungssaal. Einige Anwohner brachten die Vermutung zum Ausdruck, dass die Pumpzeiten am Schöpfwerk reduziert bzw. die Mäharbeiten im Graben zu früh durchgeführt wurden. Bürgermeister Tremmel und ein Anwohner stellten dazu fest, dass nach Angaben des WWA weder die Pumpzeiten noch die Pumpleistung des Schöpfwerkes verringert wurden. Vielmehr sei festzustellen, dass der Mahlbusen beim Einsatz der Pumpen schnell leer wird, das heißt, dass zu wenig Wasser aus dem Graben nachläuft. Eine zweite Räumung des Grabens in diesem Jahr erscheint deshalb sinnvoll. Tremmel wird sich deshalb mit dem WWA Deggendorf in Verbindung setzen um ein schnellstmögliche Räumung bzw. das Ausmähen des Grabens zu erreichen. In diesem Zusammenhang wurde auch die Verbreiterung bzw. Renaturierung der Loh angesprochen. Der Bürgermeister stellte dazu erneut fest, dass diese Maßnahme zur Erhöhung der Wasserrückhaltefähigkeit der Loh durchgeführt werden muss, damit das Einleiten von Oberflächenwasser in öffentliche Gewässer weiterhin genehmigt wird. Für großen Unmut im Gremium sorgte ein Referentenentwurf zur weiteren Verbesserung des Hochwasserschutzes (Hochwasserschutzgesetz II) der zurzeit im Bundestag besprochen wird. Darin wird gefordert sogenannte „überschwemmungsgefährdete Gebiete“ auszuweisen. Das sind Gebiete die überschwemmt werden, wenn Hochwasserschutzanlagen die auf ein 100-jähriges Hochwasser ausgelegt sind, versagen. In dem Entwurf wird weiter gefordert, dass in diesen Gebieten - die Gemeinde Mariaposching wäre hier betroffen – auch nach Fertigstellung der  neuen Dämme nur „hochwasserangepasst“ gebaut werden darf. Das würde bedeuten, dass in der Gemeinde auch in Zukunft keine Bautätigkeit mehr stattfinden kann, bzw. nur unter vielen Auflagen möglich sein wird. Auch die Kurzzeitige Lagerung von „Gegenständen die den Wasserabfluss verhindern“, oder weggeschwemmt werden können (auch Brennholz!) soll verboten werden. Die Umsetzung dieses Gesetzes in der vorliegenden Form würde das Ende der Gemeinde Mariaposching bedeuten, da die gemeindliche Entwicklung ausgeschlossen würde. Das Landratsamt Straubing Bogen hat sich in der Sache deshalb bereits an den Deutschen Landkreistag gewandt und darum gebeten das Gesetz in der derzeitigen Form zu belassen und keine Verschärfung herbeizuführen. Auch der Poschinger Gemeinderat will und muss sich gegen dieses neue Gesetz wenden. Eine Gemeinde in der nachweislich seit mehr als 1275 Jahren Menschen leben, muss auch in Zukunft bestehen können. Die Bürger des Poschinger Donaubogens, die seit Generationen hier leben haben nicht nur Pflichten sondern auch Rechte die es zu schützen gilt, auch ihnen muss die Möglichkeit gegeben werden für ihre Kinder und Kindeskinder Häuser zu bauen ohne irrsinnige Auflagen erfüllen zu müssen. Der Gemeinderat will deshalb Unterschriften gegen die Verschärfung des Gesetzes sammeln und diese gemeinsam mit einer Resolution an die Abgeordnete der Region übergeben. Beim nächsten Tagesordnungspunkt „Erschließungs- und Straßenausbaurecht“ beschloss das Gremium nach kurzer Beratung weitere Informationen von der Verwaltung einholen zu lassen, der Punkt wird in den nächsten Sitzungen dann nochmals aufgegriffen. Im Punkt Wünsche und Anträge wurde eine Verbesserung der Straßenbeleuchtung in Moos, sowie die Freihaltung der Bürgersteige, die zum Beispiel von Büschen oder Bäumen verengt werden, besprochen. Nach einem nichtöffentlichen Teil schloss Bürgermeister Tremmel die Sitzung gegen 22:30 Uhr.


 

Straubinger Tagblatt

Landkreisredaktion

 

21.8.16 Motorfähre nicht geeignet

Leserbrief an Straubinger Tagblatt und Plattlinger Zeitung zu den Meldungen über die Probleme bei der Anschaffung einer neuenFähre

Die Annahme, dass eine Motorfähre günstiger käme, ist eine Milchmädchenrechnung. Eine solche Fähre bräuchte einen Hafen und befestigte, tiefe Anlegestellen auf beiden Donauseiten. Alleine deren Bau und Unterhalt (mit regelmäßge Ausbaggern der Fährrinne) würde sehr viel teuerer kommen als eine Gierseilfähre. Wobei sie ja auch in Kleve wegen der wechselnden Wasserstände und Reparaturen an 250 Tagen im Jahr ausfiel. Bei Überflutung der Poschinger Fähranleger legte die alte Fähre an der Zufahrtsstraße direkt am Ufer an, ihr Betrieb wurde nur bei extremen Hochwasser eingestellt. Ob das auch bei einer Motorfähre möglich wäre, darf bezweifelt werden. Bei Niedrigwasser müßte eine Motorfähre in jedem Fall passen. Aber auch vom Fährablauf wären einige Änderungen nötig, die die Attraktivität nicht gerade steigern würde. Es müßte vor der Fahrt kassiert werden, da der Fährmann während der Fahrt das Schiff steuern muss, was die Zeit des Übersetzens verlängern würde, es sei denn man setzt immer zwei Fährmänner ein, was die Betriebskosten verteuern würde. Mit dem lautlosen Gleiten über die Donau, was die Poschinger Fähre nicht nur für Touristen so attraktiv machte, wäre es vorbei. Die Poschinger Seilfähre ist ein Kulturgut, das es zu erhalten gilt, erfreulich, dass das auch alle Kreisräte so sehen..

Alle reden vom Umweltschutz, doch wenn irgendwelche „neuen“ Vorschriften offenbar Gierseilfähren verhindern, die ja eines der umweltfreundlichsten Transportmittel überhaupt sind, dann kann man sich nur an den Kopf fassen. Da stehen wohl Geschäftsinteressen dahinter, denn Gierseilfähren brauchen Strömung und gerade die wird europaweit immer neuen Staustufen geopfert. Vielleicht gibt es deshalb Lobbyinteressen, die die Zulassung neuer Gierseilfähren zu erschweren oder ganz zu verhindern versuchen. 

Im übrigen bezweifle ich auch, dass die fast neue Seilanlage in Posching ein Sicherheitsrisiko ist, da überzeugen mich Einschätzungen von Praktikern vor Ort viel mehr. Ich glaube deshalb, dass mit dem Gutachten die Inbetriebnahme einer neuen Fähre verteuert und so verhindert werden soll. Das Hauptseil über die Donau ist in 89 Jahren kein einziges Mal gerissen, trotzdem verlangt ein Gutachter nun die doppelte Seilstärke. Gerissen ist in der langen Betriebszeit alleine zweimal das dünnere Gierseil zur Fähre, wobei immer Materialermüdung die Ursache war. Aber selbst hier ist der Schaden mit keiner Lebensgefahr verbunden. Die Fähre treibt ab, wirft den Anker und wird von einem Schiff wieder an ihren Standort gezogen. Wenn in 89 Jahren kein einziger tödlicher Unfall passierte, dann kann man wohl behaupten, dass es kein sichereres Verkehrsmittel als eine Gierseilfähre gibt.

Übrigens, mit wem man in Posching über das Thema auch spricht, es herrscht die Auffassung, dass die alte Fähre überholt und auf die Beförderung von Autos, Fahrräder und Fußgänger beschränkt werden soll. Vielleicht könnten zur zusätzlichen Sicherheit Auftriebskörper eingebaut werden, die auch die alte Fähre unsinkbar machen. 

28.6.16 Einhelliges Ja zur Beschaffung der neuen Fähre (STB)

27.6.16 Kreistag beschließt Kauf einer neuen Fähre (PL)

Ehrung für Rettungseinsatz

1275 Jahrfeier Mariaposching, Bericht von den Festlichkeiten in der Deggendorfer Zeitung 18.6.16

17.6.16 Ständchen für Franziska

27.4.16 Zur Anhörung im großen Sitzungssaal des Landratsamtes in Straubing kamen 6 Vertreter unserer Sammeleinwendung und konnten ihre Bedenken und Anregungen vortragen.

10.4.16 Die Einwendungen zum Hochwasserschutz und dem Donauausbau (vom Oktober 2014) werden jetzt im April und Mai 2016 inden Landratsämtern abgehandelt. Die genauen Zeiten stehen an den amtlichen Anschlagstafeln. Unbegreiflicherweise werden die Einwender nicht persönlich zu den Verhandlungen geladen, es gab nur einen kleinen Hinweis in der Lokalzeitung, wo auf die Seite des WSA verwiesen wurde. Ganaz offensichtlich will man verhindern, dass alle Sammeleinwender zur Anhörung kommen. Wenn ich es richtig gelesen habe, sind wir vom Polder Sulzbach am Mittwoch, den 27. und 28. April dran, 9 Uhr, Landratsamt Straubing. Textauszug der Bekanntmachung:

Am Mittwoch, 27. April 2016, ab 9:00 Uhr Einwender ohne Rechtsanwalt, die Einwendungen erhoben haben gegen die Planungen des Polder Sulzbach und deren Nachnamen mit den Buchstaben A bis R beginnen,

Einwender, die von Rechtsanwalt Hans Eder vertreten werden- Einwender, die von Rechtsanwalt Franz Xaver Gilch vertreten werden und die Einwendungen erhoben haben gegen die Planungen des Polders Sulzbach.

Am Donnerstag, 28. April 2016, ab 9:00 Uhr:

Einwender ohne Rechtsanwalt, die Einwendungen erhoben haben

gegen die Planungen des Polders Sulzbach und deren Nachnamen mit den Buchstaben S bis Z beginnen

Einwender die von der Rechtsanwaltskanzlei Meidert & Kollegen vertreten werden

Link auf die Bekanntmachung des Wasser- und Schifffahrtsamtes

zum Nachlesen der Text unserer Sammeleinwendung vom 26.10.2014 (es haben beinah 200 Bürger unterschrieben)


Infos aus den Gemeinderatssitzungen und andere aktuelle Informationen gibt es auf der offiziellen Gemeindeseite