Maria-/Stephansposching.
          Die Auslieferung der neuen Donaufähre "Posching" verzögert
          sich erneut, obwohl sie einsatzbereit wäre. Dies gab der
          Landkreis Straubing-Bogen gestern bekannt. "Schuld daran ist
          die lange andauernde Trockenperiode." Wegen des geringen
          Rhein-Wasserstandes sei es unmöglich, die Fähre, die noch auf
          der Werft in Rheinland-Pfalz liegt, derzeit zu Wasser zu
          lassen.
          Die diesel-elektrische Motorfähre wurde auf einer Werft in
          Oberwinter (Stadt Remagen) in Rheinland-Pfalz gebaut und
          sollte längst wieder die im April 2016 gesunkene Gierseilfähre
          ersetzen. Der zuletzt verkündete Auslieferungstermin war Ende
          August. Daraus wurde bekanntlich nichts.
          Am Dienstag vergangener Woche betrug der Pegelstand an der
          Werft 72 Zentimeter. Für den Stapellauf sei aber ein
          Pegelstand von 240 Zentimetern notwendig, sodass die Fähre
          weiterhin auf der Werft auf der Helling liegt, so der
          Fachbegriff. Tobias Welck, Sprecher des Landratsamtes, betont:
          "Dieser Pegelstand ist aber nur für den anfänglichen
          Stapellauf notwendig, die Überführungs- und Betriebsfahrt ist
          auch mit deutlich niedrigeren Pegelständen von unter einem
          Meter möglich."
          Drei bis vier Tage müsste es im Oberrheingebiet oder im
          Moseleinzugsgebiet anhaltend regnen, damit der Pegel um die
          notwendige Höhe steigt. "Eine Prognose, wann dies der Fall ist
          und wann die Fähre dementsprechend zu Wasser gelassen werden
          und in der weiteren Folge dann den Fährbetrieb zwischen Maria-
          und Stephansposching aufnehmen kann, ist derzeit nicht
          möglich", sagt Markus Fischer, Leiter der Tiefbauverwaltung am
          Landratsamt Straubing-Bogen.
          Weiter heißt es in der Pressemitteilung: "Nach dem Stapellauf
          findet an der Werft im Wasser eine Erprobung statt, was
          mindestens eine Woche in Anspruch nehmen wird." Im Anschluss
          folge die Überführungsfahrt, für die ebenfalls ein Zeitraum
          von gut einer Woche vorgesehen ist.
          "Es ist sehr ärgerlich, dass uns das Wetter einen Strich durch
          die Rechnung macht", betont Markus Fischer. "Ansonsten könnte
          die Fähre in diesen Tagen, wie im Frühjahr angekündigt, in
          Betrieb gehen." Eine erste Einweisung der Fährleute habe
          bereits stattgefunden, die "Posching" habe von der
          Zentralstelle Schiffsuntersuchungskommission Mainz schon eine
          Abnahme für Probefahrten und somit ein vorläufiges Fährzeugnis
          erhalten. Auch an der Fährstelle sei alles für die
          Wiederaufnahme des Fährbetriebs hergerichtet und vorbereitet.
          Nun fehlt nur Regen. "Diese Voraussetzungen liegen nicht in
          unserer Hand", sagt Josef Laumer, Landrat des Landkreises
          Straubing-Bogen. "Ich bin zunächst einmal froh, dass die Fähre
          nun fertig gestellt ist und sich als echtes Schmuckkästchen
          präsentiert." Er freue sich schon auf die Jungfernfahrt
          zwischen Maria- und Stephansposching, "die wir mit der
          gesamten Bevölkerung groß feiern wollen". Markus Fischer
          verspricht: "Sobald sich die Wetterlage ändert und ein
          Stapellauf möglich ist, werden wir den weiteren Zeitplan
          entsprechend kommunizieren."
            − pz/chh
